"Wenn ich nicht weiß, wer mir helfen kann, rufe ich einfach die Feuerwehr an." So erklärte bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchzarten der seit 2009 aktive Kommandant der Gesamtwehr, Karlheinz Strecker, die Rekordzahl an Einsätzen im Berichtszeitraum. 132 Einsätze mit insgesamt 1379 Mannstunden habe es noch nie gegeben.

Streckers Stellvertreter Franz Müller berichtete mit Ilona Kirner und Alexander Weber von 34 Einsätzen mit Klein- und Mittelbränden, "zum Glück hatten wir keinen Großbrand." Die Zahl der Einsätze bei Verkehrsunfällen werde zwar geringer, doch die Schwere nehme zu. Da sei es gut, dass es in der Mannschaft ein Notfallseelsorgeteam gebe, das Unfallopfern und Wehrleuten beistehen könne.

Groß sei die Zahl technischer Hilfeleistungen. So habe die Feuerwehr einem kleinen Mädchen helfen müssen, dessen Fuß zwischen Pedal und Rahmen ihres Fahrrads eingeklemmt war. Ein Junge wurde mit der Blechschere befreit, als er sich einen Finger in einer Aussparung der Stuhlrückenlehne eingeklemmt hatte. Die fünf Unwettereinsätze seien nicht tragisch gewesen, auch die Rettung verschiedener Tiere sei glücklich verlaufen.

Bei 53 Proben und Fortbildungen, auch auf Kreisebene, liefen 3393 Stunden auf. Hinzu kamen Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten, Ordnungsdienste und Brandwachen bei Großveranstaltungen wie Ultra-Bike oder Keltenfest. Und der Einsatz für Aufgaben des Landkreises sei erheblich. Ganz wichtig, so die Berichterstatter, seien gemeinsamer Sport und die Pflege der Kameradschaft, etwa auf dem Antoniushäusle. 118 aktive Wehrleute, sechs davon sind Frauen, stehen in den drei Abteilungen Kirchzarten, Zarten und Burg zum Dienst bereit; ihr Durchschnittsalter beträgt 37 Jahre. Zur Altersmannschaft gehören 53 ehemalige Feuerwehrkameraden.

Traurige Nachrichten hatte der Leiter des Spielmannszugs, Jürgen Schuler, zu vermelden: "Wir sind mit elf Musikern – acht Männer und drei Frauen – an einer kritischen Grenze angekommen und brauchen dringend aktiven Nachwuchs, denn unsere Gruppe ist eine Supersache, wie eine Familie." Doch um wirkungsvoll aufzutreten, müssten einfach mehr Instrumente vertreten sein. Die Jugendfeuerwehr präsentierte sich nach wie vor als erfolgreiche "Kaderschmiede" für die aktive Wehr. Mit 24 Feuerfüchsen und 32 in der Jugendfeuerwehr – 12,1 Jahre Durchschnittsalter und 75,1 Prozent Probenbesuch – ist der Nachwuchs gut aufgestellt.

Kommandant Karlheinz Strecker unterstrich die positiven Berichte: "Wir haben unsere Einsätze hervorragend abgearbeitet." Ein großes Dankeschön galt den Arbeitgebern für die Freistellung bei den Einsätzen. Zwei Jubiläen stehen an: Die Jugendfeuerwehr feiert vom 28. bis 30. Juli 2017 ihr Vierzigjähriges, die Gesamtwehr vom 22. bis 25. Juni 2018 ihr 150-jähriges Bestehen.

Es folgten fünf Übernahmen aus der Jugendfeuerfeuerwehr, vier Neuaufnahmen, zahlreiche Beförderungen und Ehrungen (siehe Info). Großen Beifall gab es für die Ernennung von Karlheinz Strecker, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist, zum Leitenden Hauptbrandmeister durch Kreisbrandmeister Axel Widmeier sowie für die Silbernen Ehrennadeln des Kreisfeuerwehrverbandes für Helene Schill, die seit 32 Jahren die "gute Seele" der Feuerwehr ist, und für Gallus Maier, den musikalischen Leiter des Spielmannszuges, überreicht vom stellvertretenden Leiter des Kreisfeuerwehrverbandes, Karlheinz Thoma.

Bürgermeister Andreas Hall stellte in seinem Grußwort die große Professionalität der Kirchzartener Wehr heraus.