KIRCHZARTEN. Das hat im 3000 Menschen fassenden Festzelt auf dem Segelfluggelände in Kirchzarten manchen Besucher erfreut: Gernot und Wolfram Bohnenberger ließen als "Junge Junge"-Zauberkünstler und als roter Faden den Gala- und Varieté-Abend zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr zu einem anspruchsvollen Leckerbissen werden. Und dass sich die ins Programm integrierten vier Grußworte unterhaltend einpassten, erfüllte die zahlreichen Gäste zusätzlich mit Freude ob der zauberhaften Gala.
Den gleich zu Beginn aus einem weißen Seil gezauberten roten Faden übergaben "Junge Junge" an den obersten Kirchzartener Feuerwehrchef, Bürgermeister Andreas Hall. Der erinnerte an einige Stationen seiner Wehr, beginnend beim großen Brand am Karfreitag 1807. Nach einer 1868 erlassenen Brandschutzordnung kam es am 15. November zur Gründung eines Feuerwehrkorps mit vier Mannschaften. Dem folgten bis heute 150 erfolgreiche Jahre ehrenamtlicher Brandschutz in der Dreisamtalgemeinde.
Zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Ministerialdirigent Hermann Schröder aus dem Innenministerium, Ehrenbürger, Kreis- und Gemeinderäte sowie viele Feuerwehrleute und Bürger des Dreisamtals konnte Hall begrüßen. Er dankte neben den Sponsoren besonders den vielen Ehrenamtlichen der Wehr und der Vereine, die das vier Tage dauernde Fest in Kirchzarten ermöglichten.
Mit Tangorhythmen und Artistik übernahm das Duett Complett den roten Faden – Gitarre im Kopfstand spielen, kann nicht jeder! Nach einem großen Dankeschön an die Leistungen der Feuerwehr für beste Ausbildung, gute Technik und Geräte, aber auch fürs Engagement von Jugendfeuerwehr, Familien und Arbeitgeber baten die Moderatoren Landrätin Dorothea Störr-Ritter zum Grußwort.
Angesichts des umfangreichen Musikstaraufgebots am Wochenende drückte sie ihre Feuerwehr-Begeisterung über Musiktitel aus. So dankte sie mit Status Quo und "Wild Side of Live" dafür, dass die Feuerwehr manche wilde Situation des Lebens mit ihrer Leistung meistere, Falkos "Kommissar" erinnere sie an das gute Zusammenspiel der Feuerwehr mit anderen Rettungskräften: "Das sucht ihresgleichen." Die Feuerwehrleute seien die Helden von heute, und zu Nenas 99 Luftballonen schenkte die Landrätin Kommandant Strecker den Hundertsten.
Eine große Überraschung brachten die Gratulanten der Wehren aus Zarten und Burg mit: eine geschnitzte Uhr für den Schulungsraum im Feuerwehrhaus und Würste aus einem ganzen Schwein von den Unterstützungswehren der Region.
Philosophisch wurden "Junge Junge" mit der Zauberei zum Haus des Lebens, dessen neue Bausteine immer weitere Herausforderungen zum Wachsen des Hauses bedeuteten – und dessen Rahmen am Ende trotzdem immer noch passte. Ministerialdirigent Hermann Schröder überbrachte aus Stuttgart ministerielle Grüße und zollte dem Feuerwehr-Geburtstagskind eine hohe Wertschätzung: "Ich bin selbst seit 45 Jahren Feuerwehrmann und habe ganz viel Kameradschaft erfahren. Einer für alle, alle für einen. Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr."
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Christoph Zachow, zeigte die Verdienste der Kirchzartener Wehr auf: "Ihr seid ein Aushängeschild der Feuerwehren im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald." Mit der Landrätin überreichte er, auch im Namen von Kreisbrandmeister Alexander Widmaier, dem Kommandanten Karlheinz Strecker eine gerahmte Jubiläumsurkunde.
Mit einer atemberaubenden Zaubershow entführten "Junge Junge" die Gäste nach New York, das Duett Complett begeisterte nochmals mit Keulenartistik, und die beiden "Jungs" aus Reutlingen verabschiedeten sich Hüte verzaubernd musikalisch. Lange ging die Feier im Zelt weiter mit der Partyband "Matzepan".