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EICHSTETTEN/BÖTZINGEN/ MARCH. Großbrand bei Bio-Rinklin in Eichstetten. Mit diesem glücklicherweise nur angenommenen Szenario wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Eichstetten, Bötzingen und der March am Samstag konfrontiert. An der Übung beteiligt war auch eine Einsatzleitungsgruppe aus Kirchzarten. Das Eichstetter DRK versorgte die "Verletzten".
82 Feuerwehrleute, davon elf in der technischen Einsatzleitung, sowie zehn Rot-Kreuz-Helfer und der Bereitschaftsarzt probten den Ernstfall. Es war die bislang wohl größte Übung dieser Art in Eichstetten. Zum ersten Mal arbeiteten sie mit der Einsatzleitungsgruppe des Landkreises zusammen, sagte der Eichstetter Kommandant Walter Erschig, und schob noch nach: "Das steht heute hier auch im Vordergrund."Warum Feuerwehrkräfte aus dem Dreisamtal anrücken, wenn es in Eichstetten brennt? Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat drei solcher Technischen Einsatzleitungen; für den westlichen Breisgau ist das Team von der Freiwilligen Feuerwehr Kirchzarten zuständig. Die Führungsspezialisten unterstützen die Wehr vor Ort bei Großeinsätzen, wenn also besonders viele Einsatzkräfte koordiniert werden müssen und das Einsatzgebiet groß ist. So wie bei der Übung im Eichstetter Gewerbegebiet: Das Firmengebäude der Rinklin Naturkost GmbH umfasst seit dem jüngsten Anbau im vergangenen Jahr nun 5500 Quadratmeter Lagerfläche und damit fast doppelt so viel wie zuvor. Hinzu kommen 1000 Quadratmeter Büros. Mit rund 160 Mitarbeitern sei der Naturkostgroßhändler mittlerweile der größte Arbeitgeber im Ort, sagte Bürgermeister Michael Bruder, der die Übung verfolgte.
Ein brennendes Hochregallager und drei Mitarbeiter, die in dem großen Gebäudekomplex vermisst werden – eine schwierige Aufgabe für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Die Zuschauer am Straßenrand, darunter auch viele Kinder, beobachteten gespannt, wie sich Einsatzleiter Walter Erschig einen erste Überblick verschaffte und keine Minute später das große Löschfahrzeug heranbrauste. Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten tasteten sich in das Gebäude vor. Im Ernstfall hätten ihnen Hitze und Rauch zugesetzt. Drinnen wartete Andreas Schneider schon sehnsüchtig auf seine Rettung. Der Rinklin-Mitarbeiter hatte sich, so sah es seine Rolle vor, auf der Flucht vor dem Feuer ein Bein gebrochen.
Die Löschtrupps draußen schlossen ihre Schläuche an die Wasserleitung an. Die Nachbarwehr aus Bötzingen fuhr ihre Drehleiter aus, um den Brand auch von oben, mit einem weit über das Flachdach spritzenden Wasserstrahl zu bekämpfen. Aus der March rückten zusätzliche Atemschutzgeräteträger an. Während sie abwechselnd mit den Eichstettern nach den Vermissten suchten, löschten Feuerwehrmänner aus Buchheim und Neuershausen den Brand auf der Gebäuderückseite – mit Wasser aus der alten Dreisam. Erschig und die Landkreis-Gruppe hatten auf dem benachbarten Recyclinghof ihre Einsatzzentrale eingerichtet. Hier maßen sie auch die Windrichtung und hätten, falls giftige Stoffe in die Luft gelangt wären, die Polizei und den benachbarten Landkreis Emmendingen informiert. Weiter unten an der Straße, wo der Rauch nicht hinzog, versorgte das DRK in einer Autowerkstatt die "verletzten" Mitarbeiter. Damit nicht genug: Mitten im Einsatz sackte einem Feuerwehrmann der Kreislauf weg, einem anderen ging die Luft in seinem Atemschutzgerät aus. Beide wurden von ihren Kollegen und dem DRK gerettet – ebenfalls ein Teil der Übung.
Es sei alles "sehr gut gelaufen", sowohl von der Einsatzorganisation als auch vom Handwerklichen her, zog Axel Widmaier eine erste Bilanz. Der Kreisbrandmeister hatte die Übung beobachtet. Einsatzleiter Erschig und DRK-Einsatzleiter Karl Meier waren ebenfalls zufrieden. Quelle (www.badische-zeitung.de)